Einen Wörterkranz zu flechten war unser Ziel, denn wir wollten Poesie auf Literatwo… Gedichte als Kränze auf die letzte Ruhestätte der unvergessenen deutschen Lyrikerin Oda Schaefer zu legen, genau dies wollten wir mit unserem Poesie-Projekt auf Literatwo bewirken, um mit euch gemeinsam gegen das Vergessen der großen deutschen Lyrikerin anzukämpfen.
Sehr viele Beiträge haben uns erreicht und gemeinsam mit unserer Jury waren wir der Meinung, dass die intensive Beschäftigung mit der Dichterin Oda Schaefer alle eingereichten Gedichte auszeichnete. Jedes einzelne hat uns bewegt und gezeigt, dass es möglich ist, viele Menschen zu einem Ziel zu vereinen.
An dieser Stelle sei allen Dichtern herzlich gedankt. Oda Schaefer selbst hätte sich über jedes eurer Werke mehr als gefreut.
Wie in jedem Wettbewerb kann es auch bei Literatwo nur einen Sieger geben und wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Unabhängig voneinander konnten unsere Juroren ihre Stimme abgeben und recht schnell kristallisierte sich ein Gedicht heraus, das sehr oft genannt wurde.
Einerseits überzeugte es aufgrund seiner absolut unvergleichbaren Konstruktion, wurden doch unzählige Gedichttitel Odas zu einem neuen Werk verwoben, andererseits besticht es durch seine Nähe zur Naturlyrik von Oda Schaefer.
“Lyrik only – Von der Kunst ein Poet zu sein. Odas` Werke” heißt das Werk und an dieser Stelle geben wir auf dem roten Teppich von Literatwo mit großem Tusch, Pauken und Trompeten die Siegerin bekannt.
Der Literatwo-Preis für das schönste Gedicht über Oda Schaefer und damit der Ehrenplatz in der bald erscheinenden Leseblüten-Lyrik-Anthologie des Piepmatz Verlages (inklusive zwei Exemplaren) geht an:
BETTINA LICHTNER
Bevor wir euch unsere Gewinnerin in einem kleinen Interview genauer vorstellen, sollten wir zunächst einen Auszug aus dem bewegenden Gedicht gemeinsam lesen:
Die Windharfe schickt ihm gar liebliche Klänge,
gleich wie inspirierende Vogelgesänge.
Dem irdisch naturnahen, bunten Geleit
sind festliche leuchtende Zeilen geweiht.
So leuchten die Feste (auch über der Trauer).
Geschriebene Werke sind ewig an Dauer.
Doch, was mit der Liebe sei, fragst du mich dann?
Nun, auch wenn du träumst, gehen Uhren voran …
Das vollständige Werk wird exklusiv in der Leseblüten-Lyrik-Anthologie des Piepmatz Verlages veröffentlicht. Ihr erkennt das Buch am Aufkleber “Literatwo-Preisträger Oda Schaefer” und wir bedanken uns bei Verlegerin Sandra Vogel für diesen “Ehrenplatz” in ihrer aktuellen Gedichtsammlung!
Und nun zu unserer Gewinnerin Bettina Lichtner, die mit “lichtner-lyrik“ einen eigenen sehr poetischen Blog betreibt, mit unzähligen Gedichten in Lyrik-Anthologien vertreten ist und bereits an vielen Lyrikwettbewerben teilgenommen hat. Wir haben sie zu Oda Schaefer, unserem Wettbewerb und ihrer Reaktion auf die “Siegesnachricht” befragt:
Bettina, wie sind Sie auf unseren Wettbewerb gestoßen und kannten Sie Oda Schaefer, bevor Sie die ersten Zeilen von “Lyrik only” zu Papier brachten?
Ich durchforsche das Internet des öfteren nach interessanten Literaturwettbewerben und habe im Rahmen dessen vor geraumer Zeit eine Auflistung anstehender Ausschreibungen gefunden, in welcher u.a. auch der Ihrige aufgeführt war. Ich las von einer Frau namens Oda Schaefer, die mir bis dato vollkommen unbekannt war. Doch mir schien dieser Wettbewerb eine besondere Herausforderung zu sein, die ich annehmen wollte, um zu sehen, wie es wohl ist, über jemanden zu schreiben, der einem völlig fremd ist.
Ich fing an, zu recherchieren: Wer war diese Frau? Wie hat Sie gelebt und besonders, wie war Ihre Art zu dichten.
Ich las bei Literatwo über eine Frau, die anfing, ein Teil meiner Gedanken zu werden. Ich las erste zarte lyrische Worte, wobei mich “Die Verwandelte” ganz besonders berührt hat. Ich besorgte mir den Film POLL, um immer mehr in Oda’s Leben zu versinken. Bei WIKIPEDIA schließlich fand ich eine Auflistung Ihrer Werke, und erkannte allein in den Titeln eine Geschichte, die ich unbedingt aufschreiben wollte.
Wir entstand die Idee zu “Lyrik only” und wie dürfen wir uns die Entstehung des Gedichtes vorstellen?
Ich wollte so viele Werke wie möglich zu einem Gedicht verweben, um mitzuwirken, dass Oda Schaefer wieder aufersteht. Nichts ist schlimmer, als vergessen zu werden. Ich machte es also so, wie bei den meisten meiner eigenen lyrischen Texte: ich setzte mich in mein Zimmer, ließ mich von klassischer Musik berauschen und fiel in eine Art meditative Stimmung. Eine Art Trance. Ich stellte mir vor, ich sei eben diese mir unbekannte Dichterin, die bei offenem Fenster in einer kleinen Kammer über einem Blatt Papier sitzt und wieder eine neue Spur von sich hinterlassen möchte.
Und ich fing an, über das Wort “Katzenspaziergang” nachzusinnen. Und plötzlich hatte ich die ersten zwei Zeilen und wie von selbst tanzte mein Stift über meinen Schreibblock und ich tanzte in Oda’s Schuhen. Zu den Klängen von Haydn und Mozart komponierte ich mein Werk für Oda. Ich habe die Grasmelodie gehört, die Rosen gerochen, die Windharfe gespürt und den grünen Ton vor dem Fenster geseh’n. Meine eigene Kopfboutique war voller Worte ….. und ich schrieb und schrieb. Nach ungefähr fünf Stunden war “Lyrik only” geboren und ich eine glückliche Reim-Mutter. Sogleich sandte ich diesen Text an Literatwo und harrte der Dinge.
Können Sie uns Ihre Gefühlslage beschreiben, als Sie vom ersten Platz in diesem “Dichterwettstreit” erfahren haben?
Und dann plötzlich diese Mail von Arndt Stroscher! Ich las nur “Oda Schaefer”, und mein Herz pochte leicht. Konnte es tatsächlich sein? Ach was, vielleicht nur eine Nachfrage wegen irgendeines Wortes. Vielleicht unter den ersten 3?? Ich griff zum Telefonhörer, um zurückzurufen. Legte wieder auf, mein Herz schlug wie wild. 10 Minuten später fasste ich erneut den Mut und blieb am Apparat – Herr Stroscher meldete sich und was sich dann in meinem Ohr so wohlig ausbreitete, hätte ich niemals zu träumen gewagt:
ICH HATTE TATSÄCHLICH DEN ERSTEN PLATZ BELEGT!! Konnte es denn wahr sein? ICH??? Ich schwankte zwischen freudigem Taumel und Ohnmacht. Es war mein allererster Platz in einem Lyrikwettbewerb. Ich war so unendlich glücklich und dankbar und dankte ganz besonders Oda Schaefer, mit der ich auf einmal derart verbunden war! Verbunden für immer in einer Anthologie … “Ach, Oda, hätten Sie das gedacht? Sie und ich?”
Ich bin unsagbar stolz. Ich bin gerührt. Wenn ich so dazu habe beitragen können, dass diese großartige Lyrikerin wieder das Licht der Gegenwart erblickt – wahrlich, nichts kann schöner sein für mich. Ich fühle mich außerordentlich geehrt und möchte von tiefstem Herzen nochmals danken.
Der Weg geht weiter – Literatwo freut sich sehr auf die nächste und wohl größte Station unseres Projektes. Wir bewegen uns in großen Schritten auf ein gemeinsames Ziel zu und werden dort alle Fäden unserer Geschichte zu einem großen Band zu Ehren Oda Schaefers weben. Allen Wegbegleitern sei schon jetzt herzlich gedankt und noch in dieser Woche erfahrt ihr alle Details!
Verraten können wir jetzt schon, dass der Weg viele Beteiligte des Projektes auf einer Buchmesse zusammenführen wird. Alles wird greifbar – alles zum Anfassen und als eigenständiges Thema einer Großveranstaltung rund ums Buch. Ein Traum wird wahr und viele Überraschungen warten auf die Messebesucher. Und ein kleines Wunder hat uns Literatwos vom literarischen Hocker gehauen. Dazu jedoch im nächsten Artikel mehr. Versprochen!
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